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Rückblick „We want Moor!“

Allgemein,  Moor

Wir blicken zurück auf ein buntes Jahr mit „We want Moor!“ – unserem ersten Jugend-Moor-Projekt. Von November 2023 bis Oktober 2024 konnten wir Dank der Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung vielfältige Aktionen rund um Moore und Moor-Klimaschutz verwirklichen.

Gruppe formt mit den Armen "MOOOR" auf Steg im Moor

Voller Einsatz für intakte Moore

Bei mehreren Arbeitseinsätzen haben wir selbst mit angepackt. Im Naturschutzgebiet „Bockholter Dose“ (Emsland) wurden Dämme repariert und ausgebessert sowie Wollgras gepflanzt, um eine Renaturierung zu ermöglichen. In der Hannoverschen Moorgeest, der Diepholzer Moorniederung und in einem Naturschutzgebiet nahe Dohren haben wir junge Kiefern und weiteres aufkommendes Gehölz entfernt, da diese dem Moor Wasser entziehen.

Die Moorschutzeinsätze waren anstrengend und intensiv und haben gleichzeitig sehr viel Spaß gemacht. Es war toll, gemeinsam als Gruppe anzupacken und direkt zu sehen, welchen Beitrag wir selbst unmittelbar zum Moor-Klimaschutz leisten konnten. Besonders schön war, eine von uns errichtete Bohlenwand vom Februar 2023 besichtigen zu können, die einen wirksamen Beitrag zur Wiedervernässung in der Bockholter Dose geleistet hat.

Unsere Arbeitseinsätze wurden jeweils von Fachexpert*innen begleitet, die uns zugleich faszinierende Einblicke in das Ökosystem Moor ermöglichten. Ein großes Danke daher an dieser Stelle an Christian Starkloff, Heiko Köster, Maria Huber, Gitta Bäuerle und Imke Schweneker!

Die Moore der Zukunft

Im April 2024 sind wir in Hannover mit mehr als 30 Menschen zusammengekommen, um im Rahmen eines interaktiven Workshops Visionen für die Moore der Zukunft zu spinnen.

Dr. Greta Gaudig vom Greifswald Moor Centrum legte mit einem spannenden Vortrag die Grundlage und erklärte anschaulich, warum Moore für den Klimaschutz so bedeutend sind und umfassend wiedervernässt werden müssen. Anschließend entführte Hannah Marx von der Succow Stiftung uns mit ihrem Team in ein Planspiel zur Wiedervernässung des fiktiven „Möhrenstedter Moores“. Wir merkten schnell, dass ganz unterschiedlich Interessensgruppen von einem solchen Projekt betroffen sind und gehört werden wollen. Das Planspiel verdeutlichte uns, wie wichtig es ist, als Gesellschaft in einen breiten Dialog zu treten und Lösungen zu finden, die von einer breiten Zustimmung getragen werden.

Utopischer ging es bei einer Visionsentwicklung mit Laura Herzog und Pia Müller von der Uni Osnabrück zu: Welche Ideen haben wir für Moore der Zukunft? Was können wir uns vorstellen? Was wünschen wir uns? Dabei kamen vielfältige Ideen zusammen, wie nachhaltiges gemeinschaftliches Leben im Moor, wiedervernässte wilde Moore, die ganz sich selbst überlassen wurden mit reicher Artenvielfalt, Räume für Bildungsurlaub im Moor und landwirtschaftliche Nutzung in Paludikultur.

Spannende Einblicke in eine mögliche Zukunft der Moore gab uns auch ein Besuch der BUND-Schäferei in der Diepholzer Moorniederung. Dort halten Moorschnucken durch Beweidung die Moorflächen offen.

Mit Spaß und Kreativität für Moorschutz

Mit unseren Maßnahmen wollten wir auch zeigen, wie wunderschön Moore sind und möglichst viele Menschen für Moorschutz begeistern. Dafür haben wir uns einiges einfallen lassen: Wir haben Moor-Sticker gestaltet, in Oldenburg für Moor- Klimaschutz getanzt und ein MeMOORy entwickelt.

Auch beim Jugend-Moor-Camp am Steinhuder Meer wurden wir kreativ. Der Poetry Slammer Blerim Berisha vermittelte uns, wie wir Gefühle wie Wut, Trauer und Liebe in Bezug auf Moore, Moorschutz und Naturzerstörung beim kreativen Schreiben kreativ nutzen können. Hanna
Getzin (Aktive der BUNDjugend Nienburg) leitete den Workshop „Nature Journaling“,
bei dem Moor- und Naturerlebnisse kreativ in Zeichnungen und Text dokumentiert
wurden.

Das wunderbarste in diesem Projekt war vielleicht, so viele andere Moor-verliebte Menschen und Gruppen zu treffen und gemeinsam aktiv zu werden. An unseren Aktionen haben unter anderem Aktive der WWF Jugend, der evangelischen Jugend Oldenburg, von JANUN Oldenburg und von JANUN Hannover mitgewirkt. Danke für die schöne und erfolgreiche Zusammenarbeit! 🙂

Weiter geht’s mit „aMOORe“

Wir freuen uns riesig, dass es gleich mit dem nächsten Moor-Projekt weitergehen kann! Mit „aMOORe“ können wir sogar gleich zwei Jahre lang vielfältige Moor-Aktionen verwirklichen. Denn wir wollen noch viel mehr Moor!

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