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Bei dem Wort „Fasten“ denken viele Menschen an Verzicht. Traditionell dem religiösen Glauben versprochen oder moderner abgewandelt z.B. der Verzicht auf Süßigkeiten in der Fastenzeit. Wir haben uns in dieser Fastenzeit wieder dem Klimafasten gewidmet, und gemerkt: Unser „Fasten“ muss gar nichts mit Verzicht zu tun haben. Im Gegenteil, wir haben so viel dazugewonnen!
Neue Erkenntnisse, z.B. wie einfach veganes Kochen sein kann und was man alles selber auf dem Balkon anpflanzen kann. Tolle Erlebnisse, wie befreiendes Fahrradfahren, regelmäßiges Lebensmittelretten und spannende Zugreisen nach Portugal. 44 Tage lang hat jeder von uns sich aktiv mit einer achtsameren, umweltbewussteren Lebensweise auseinandergesetzt und dabei tolle Momente erlebt. Entspanntes einkaufen im Loseladen, gemütliches Stöbern in Second-Hand Läden, gespanntes Aussäen, Pflegen und Ernten auf dem Balkon oder im Garten und dann natürlich eigenes Gemüse genießen. Noch mehr gut gegessen haben wir auch: veganer Schokokuchen, regional-saisonaler Spargel und Gemüse aus solidarischer Landwirtschaft. Mit dabei war immer unser Klimafastenkalender online auf der Website von JANUN, in dem wir 44 volle Türchen mit Tipps und Geschichten geteilt haben. Den findet ihr zum Nachlesen hier: http://klimafasten-kalender.janun.de/
Trotzdem haben wir natürlich auch gemerkt, dass es in unserer Gesellschaft immer noch bequemer (und billiger) ist, umweltschädliche Entscheidungen zu treffen. Fahrräder ziehen in der Stadt den Kürzeren, Pflanzenmilch ist teurer als normale Milch, Flugreisen sind immer noch viel zu billig und vegane Ernährung wird von vielen außerhalb der Umweltszene mit Misstrauen beäugt.
Aber das wollen wir ändern! Und mit unseren ganz persönlichen Geschichten aus der Klimafastenzeit haben wir wertvolle Eindrücke, Rezepte, Tipps und Tricks zum Teilen und Inspirieren von Anderen gesammelt. Natürlich kann man auch außerhalb der traditionellen Fastenzeit anfangen die eigene Lebensweise umweltfreundlicher zu gestalten und öfter zu hinterfragen. Besonders jetzt wo wir das Thema durch Fridays for Future und viele tolle andere Aktionen in die Öffentlichkeit gerückt haben, lohnt es sich dran zu bleiben und sowohl im eigenen Umfeld zu inspirieren als auch den Druck auf die Politik zu erhöhen. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr, wenn wir wieder alle gleichzeitig für die Umwelt und das Klima „fasten“.
von Milla Semisch