BUNDjugend  

So war der Landwirtschaftsdialog

Am 05. November haben wir einen Landwirtschaftsdialog als World Cafe in Nienburg im Zuge des Niedersächsischen Wegs produktiv mitgestaltet. Anwesend war ein sehr breites und junges Publikum. Wie der Dialog war, erzählt euch Robert! 🙂

Sag mal, Robert – wie war der Landwirtschaftsdialog?

„Jau, moin! Also ich fand es war eine sehr coole Veranstaltung!

Wie bei der vorausgehenden Veranstaltung fand ich es gut, dass so ein sehr gemischtes Publikum zu Stande kommt – ganz unterschiedliche Akteur*innen waren wieder dabei, unter anderem von der Verbraucher*innenschutzzentrale, Studierende von der Universität Göttingen. Land schafft Verbindungen, Landwirtschaftskammer, Junge Landfrauen, Landjugend und auch zum Glück die NAJU – somit waren auch Umweltverbände präsent. Insbesondere die Lebensmittel-Technik-Schüler*innen habe ich als Teilnehmende außerhalb der „Landwirtschafts oder Nachhaltigkeits-Blase“ erlebt – das fand ich auch sehr gut!

Am Anfang haben die Veranstalter*innen viel einleitend erklärt, dass der Lebensmitteldialog zum Punkt 15 des Niedersächsischen Wegs zählt und berichtet, was aktuell außerhalb des Dialogs im Niedersächsischen Weg geplant wird – wie z.B. die Konzeption eines Gesellschaftsvertrags in Niedersachsen.

Der Niedersächsische Weg – Produktiver als die Klimakonferenz?

Danach schwung der Direktor von der DEULA große Worte: Das World Cafe sei vergleichbar mit der UN-Klima-Konferenz mit Glasgow, „nur dass hier was produktiveres zu erwarten“ sei. Insgesamt trat er meines Erachtens aber mehr als jemand auf, der sich für Konvention statt Fortschritt einsetzt.

Gewinn machen oder Umdenken?

Um die Beteiligten auf den Dialog einzustimmen, hatten die Veranstalter*innen einen Menschen, der ein Start-Up-Komplex aus Osnabrück managed, eingeladen. Dieser stellte exemplarisch ein paar Projekte vor, in dem beispielsweise gefrier-getrocknete Erdbeeren mit anderer Zellstruktur hergestellt werden… Fand ich zwar innovativ, auch ein bisschen progressiv, die Idee enthält aber leider meines Erachtens keine grundlegende Richtungsänderung oder führt zu einem Umdenken in der Gesamtbevölkerung. Cooler fand ich das vorgestellte Projekt „Regio-Shopper“. Das Konzept beinhaltet Räumlichkeiten, in den unkompliziert und ohne Personalkosten Landwirt*innen und Lebensmittelerzeuger*innen mit einem Labeldrucker ihre eigenen Produkte direkt vor Ort verkaufen können.

Nahrungsmittelproduktion erlebbar machen

Als Diskussionsergebnis herrschte insgesamt Konsens darüber, dass Bildung für Wertschätzung in der Lebensmittelproduktion das A & O ist und wir alle unbedingt mehr Nahrungsmittelproduktion erlebbar und für junge Menschen zugänglicher machen müssen mit z.B. Hofbesuchen und mehr Kommunikation über Social Media. Auch eine bessere Kennzeichnung von regionalen Lebensmitteln, der Verbraucher*innen beim Kauf mehr vor eine bewusstere Wahl stellt, war ein wichtiger Aspekt. Ein viel genanntes Beispiel waren Dosentomaten, die zum Großteil aus China importiert werden, ohne, dass dies die meisten Menschen wissen.

Am Ende der Veranstaltung setzte ich gleich etwas in der Tat um, was wir eigentlich zuvor lang und breit besprochen hatten und worüber wir uns auch alle einig waren…

Stichwort: Lebensmittelverschwendung und -wertschätzung

Quelle: Caroline Westerman 2021.

Übrig blieb nämlich der ganze Kuchen von dem Kaffee-und-Kuchen-Buffet, das die Veranstalter*innen liebevoll aufgebaut hatten. Dieses Buffet versuchte ich mit Hilfe der Organisatorin vom Umweltministerium unter die Menschen zu bringen, die meisten Menschen waren aber „zack und weg“ und hatten sich über den restlichen Kuchen keine Gedanken mehr gemacht. So nahm ich noch einiges mit zurück nach Hannover und konnte es so über foodsharing noch ‚fairteilen‘.

(Funfact dazu: Unsere Landwirtschaftsminsterin Frau Otte-Kinast meinte, dass der Kuchen sehr lecker war, aber nächstes Mal vegan sein müsste! – sehr sympathisch! :-)

Fazit: Auf jeden Fall eine schöne Veranstaltung!

 

Bericht von

Robert Hein

Landesvorstand der BUNDjugend Niedersachsen

Mitglied im Arbeitskreis Landwirtschaft, Ernährung und Artenvielfalt