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Gewohnheiten (auch Routinen) laufen automatisch ab und erleichtern uns damit den Alltag. Wir wägen nicht bewusst und rational Kosten und Nutzen ab, wenn es darum geht, ob wir mit dem rechten oder dem linken Bein zuerst aus dem Bett steigen oder uns gar hinausrollen. Wir machen es einfach. Das ist nicht nur für unser Gehirn sehr energiesparend, sondern spart uns Zeit und gibt uns Stabilität in unserem reizüberfluteten Alltag.
Was für uns auf der einen Seite überlebenswichtig ist, kann aber beispielsweise auch ein Hindernis sein, wenn wir unseren Alltag klimafreundlicher gestalten wollen. Sich von einer ungeliebten Gewohnheitshandlung zu trennen, funktioniert am besten, indem wir sie durch eine neue, klimafreundliche ersetzen. Aber wie kann das funktionieren?
Alert: Vielleicht klingen die ein oder anderen Tipps für dich erst Mal befremdlich – aber sie können dir wirklich helfen! Versuch’s mal 😛
Es ist wahrscheinlicher, dass wir eine bestimmte Handlung wirklich ausführen, wenn wir uns zu dieser verpflichten. Dabei hat es den größten Effekt, wenn wir das schriftlich (z.B. als Vertrag) oder sogar öffentlich (z.B. auf Social Media) ankündigen. Es hilft auch schon, darüber mit Freund*innen oder vielleicht in der Schule/auf der Arbeit darüber zu sprechen. Wichtig ist, dass deine Selbstverpflichtung von Herzen aus freiwillig ist und zusammen mit den Gründen, warum wir das Verhalten in unseren Alltag integrieren wollen, verbinden.
Konkretisiere deine eigenen Ziele durch die Beantwortung von „W„-Fragen„. Entwickle dabei auch mit „Was, wenn“-Fragen einen Plan B. Das hilft dabei, die neue Verhaltensweise in den Alltag zu integrieren und bereitet auf möglicherweise auftretende Hindernisse vor. Am besten schauen wir uns dazu ein Beispiel an.
Sagen wir, dein Challenge-Bereich ist „Müll“ – dein Ziel: Plastik zu reduzieren.
Bastel dir kleine Hilfen zum Beispiel in Form von kleinen Zetteln oder einen Handyalarm, die dich an die neue Verhaltensweise erinnern. Bezogen aufs Beispiel kannst du an deine Haustür einen Zettel kleben „Baumwollbeutel einstecken“, um dich beim Plastikärmer-Einkaufen zu unterstützen.
Wichtig ist, dass sie in räumlicher und zeitlicher Nähe zum angestrebten Verhalten stehen. Der Zettel klebt also an der Wohnungstür und nicht im Badezimmer. Du siehst ihn dann, wenn du die Wohnung verlässt und nicht schon Stunden vorher.
Sie sollten außerdem das konkrete Verhalten höflich und eindeutig ansprechen. Wer lässt sich denn schon gern von seinem eigenen Zettel kommandieren? Achte auf deine Wortwahl, sodass dich deine Erinnerungshilfe dich motiviert. Dir steht es frei, wie du deinen Zettel vielleicht ausgestaltest – so kannst du auch malen oder reimen – das prägt sich gut ein 🙂 „z.B. Gute Jute spart mir eine Tüte“
Quellen:
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/gewohnheiten/index.html
https://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/02/Psychologie-Gewohnheiten/seite-2
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